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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1902 - Karlsruhe : Lang
— 6 — Feldherr Lutatius Catulus erwartete sie in dem Engpasse, durch den die Etsch in die oberitalienische Ebene hinaustritt. Er legte aus beiden Seiten des Flusses Verschanzungen an und verband sie durch eine Brücke. Bald rückten die Cimbern heran. Wie wenig Achtung oder Furcht sie vor den Römern hatten, sollten diese bald erfahren; denn angesichts des römischen Lagers tummelten sich die Cimbern unbekleidet in Eis und Schnee. Sie stiegen die Berge hinaus, setzten sich ans ihre großen Schilde und fuhren aus ihnen wie ans Schlitten die steilen Höhen herab. Die Verschanzungen erwiesen sich als unnütz; denn die Cimbern warfen Baumstämme in den Fluß, durch deren Anprall die Brückenjoche zerstört wurden. Sie bauten überdies aus riesigen Felsblöcken und gewaltigen Erdmassen einen Damm quer durch das Flußbett, auf dem sie den Fluß überschreiten konnten. Da wurde den Römern bange, und sie zogen sich eilig auf das rechte User des Po zurück. Die Cimbern drangen, ohne weiteren Widerstand zu finden, in die fruchtbare, wohlangebaute Ebene Oberitaliens ein. Inzwischen war Marius aus Gallien nach Oberitalien gezogen und vereinigte sein Heer mit dem des Catulus bei Vercellä. Bojorix schickte Gesandte an Marius und forderte Land für die Cimbern und ihre Brüder, die Teutonen. Allein Marius gab zur Antwort: „Lasset eure Brüder ruhen, denn die haben Land von uns bekommen, das sie für alle Zeit behalten werden." Die emetischen Gesandten verstanden, was er damit sagen wollte, aber sie glaubten nicht, daß die Teutonen besiegt worden waren; deswegen nannten sie den Marius einen Lügner und Prahler. Da ließ ihnen Marius den Teutoboch und andere Häuptlinge der Teutonen, mit Ketten belastet, vorführen. Sie waren auf der Flucht von den Alpenbewohnern gefangen genommen und dem Marius ausgeliefert worden. Als Bojorix dies vernahm, führte er fein Heer gegen das römische Lager. Er selbst ritt an den Wall heran und forderte den Marius zum Kampfe heraus. Südlich und östlich von Vercellä dehnt sich eine weite Ebene aus; man nannte sie die „Raudifchen" Felder. Marius und Bojorix kamen überein, daß hier nach drei Tagen die Schlacht geschlagen werden solle. Es war im Hochsommer. Bojorix stellte am Morgen des Schlachttages sein Fußvolk zu einem großen Viereck auf. Die Kriegsleute der vorderen Reihen waren mit Ketten verbunden. Ihre mannshohen Schilde sollten Schutz gegen die römischen Wurfspieße gewähren. Die Reiterei, 15 000 Mann stark, mit glänzenden Harnischen gerüstet, sollte die Römer im Rücken und auf der Seite angreifen. Als die Cimbern, einem wogenden Meere gleich, heranstürmten, beteten beide römischen Feldherrn mit ausgehobenen Händen um den

2. Unsere Heimat - S. 59

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Alte Brücke vom Mainkai aus. unter ihren Bogen hat sie gar manches Unglück mit ansehen müssen. Schiffe und Flöße sind öfters an ihren Pfeilern zerschellt. Ihre Bogen sind nicht breit und wohl auch nicht hoch genug. Die Durch- sahrt war bei heftigem Wind und starker Strömung immer gefährlich. Manchmal verfehlten die Schiffer den breitesten Bogen, unter dem das tiefste Fahrwasser war. Der vergoldete Hahn über dem Kreuz- bogen sollte ihnen zwar die Richtung schon von weitem angeben, trotzdem trieb sie Sturm und Strömung öfters durch einen andren Bogen. Heute aber ist die Durchfahrt erst recht gefährlich, weil die Schiffe größer find als früher. 5. Aber auch vou manchen andren Dingen könnte sie dir erzählen. Ost wollten Feinde in die Stadt eindringen. Um dies zu verhindern, stand an jedem Ende der Brücke ein hoher, starker Brückenturm. Mitten auf dem Bogen, wo der Hahn steht, besand sich eine weite Öffnung. Sie war mit starken Balken zugelegt, so daß man sie ohne Gesahr überschreiten konnte. Nahte sich ein Feind, so entfernte man die Balken, um fein weiteres Vordringen zu ver- hindern. Trotzdem gab es auf der Brücke oft harte Kämpfe zwischen den Bewohnern der Stadt und beit Feinden. Biel Blut sloß in den Fluß, und manchen Leichnam trugen seine Fluten fort. Aber auch in friedlichen Zeiten kam es vor, daß Menschen von der Brücke aus ihren Tod sanden. An der Stelle, wo das Kreuz mit dem goldenen Hahn steht, war eine Hinrichtungsstätte. Menschen, die ein schweres Verbrechen begangen hatten, wie Räuber und Mörder, wurden von dort aus in den Fluß gestürzt. Damit sie sich aber durch Schwimmen nicht retten konnten, band man sie vorher an Händen und Füßen zusammen oder nähte sie gar in einen Sack ein. Der Anblick des Kreuzes war vielleicht das letzte, was sie von der Brücke, der Stadt und 59

3. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 9

1911 - Breslau : Hirt
Ergänzung für die Mittelstufe. 9 Es beherbergt in sich die Technische Hochschule, in der junge Leute ausgebildet werden, die sich der Erbauung von Häusern, Brücken, Schiffen, elektrischen Anlagen usw. widmen wollen, die Hochschule für Musik, Malerei und Bild- Hauerkunst und die Königl. Porzellanmanufaktur. Am meisten zieht die zahl- reichen Besucher der Stadt aber das Schloß unsers Königshauses an, in dessen Park sich am Ende einer düsteren Fichtenallee ein Heiligtum des preußischen Volkes befindet. Es ist das Mausoleum; in seiner Gruft ruhen König Friedrich Wilhelm Iii. und feine Gemahlin Luise, Kaiser Wilhelm der Siegreiche und seine Gemahlin Augusta. In dem Mausoleum selber sind ihre ruhenden Ge- stalten durch Marmorbilder verewigt. — Das Ende des Spreetales bezeichnet die Festung Spandau (70 300(5.). Die starken Mauern, die sie ehemals umgaben und den Truppen in einem unglücklichen Kriege Schutz vor den Feinden gewähren sollten, sind niedergelegt worden. Dafür hat man sie im Westen mit einem weiten Halbkreise von kleinen Festungen, den sog. Forts, umgeben, die mit weittragenden Kanonen versehen sind. Sie soll in erster Linie einen Berlin von Westen her bedrohenden Feind aufhalten. Daß man Spandan einst zur Festung machte, hat seinen Grund in dem sumpfigen Boden, der es auf allen Seiten umgibt. In Spaudau sind viele Soldaten untergebracht (6000 Mann); dazu befinden sich hier zahlreiche Verwaltnngs- gebäude, Borratshäuser, die die Truppen bei einer Belagerung mit allem Nötigen versorgen sollen, Werkstätten zur Herstellung von Geschützen, Geschossen, Gewehren, Patronen, Pulver, fertigen Speisen, die in luftdicht verschlossenen Blechbüchsen aufbewahrt werden (Konserven), usw. Die Bewohner Spandaus betreiben Holzhandel, Schiffbau, Fischerei, Schiffahrt und eine sehr rege Fabrik- tätigkeit. Berlin. (2 300 000 E.) Wie es entstanden ist. Die Riesenstadt liegt dort, wo das Spreetal sich auf wenige Kilometer verengt. Dazu ist der Boden hier sandig, und die Spree teilt sich in zwei schmale Arme. Daher wählten schon in alter Zeit die Handels- leute, die vom Süden und Westen Deutschlands nach Norden und Osten zogen, diese Stelle zur Überschreitung des Flusses und des sonst sumpfigen Spreetales. Es entstanden infolgedessen hier zwei wendische Fischerdörfer. Sie entwickelten sich später durch Zuzug von deutschen Ansiedlern zu Städten und schlössen sich endlich zu einer Stadt zusammen, die man Berlin nannte. Diese wurde in kurzer Zeit zum vornehmsten Handelsorte der Mark. Die Hohenzollern machten sie zu ihrer Haupt- und Residenzstadt. Bald erhob sich auf der Spreeinsel eine Burg mit Mauern, Türmen und Gräben, an deren Stelle später das heutige gewaltige Schloß aufgeführt wurde. Jetzt füllt die Stadt das ganze Spreetal aus und steigt auch schon auf die Höhenländer im Süden und Norden empor. Ihre Einwohnerzahl, die beim Tode des Großen Kurfürsten nur 20 000 und am Anfang des vorigen Jahrhunderts 172 000 betrug, ist jetzt auf weit über 2 000000 gestiegen; sie gehört damit zu den größten Städten der Welt.

4. Geschichte - S. 69

1913 - Berlin : Oehmigke
— 69 — Wir setzen uns gegen die Nürnberger, und wenn es drei Jahre nichts als Nürnberger vom Himmel regnete. Unsere Burgen sind fest, unsere Psaudgelder auf die Städte gut gesichert. Seht Euch vor, sage ich Euch!" — „Ei, ei, Herr Ritter, Ihr werdet doch uicht in Zorn und Ärgernis von uns scheiden nach so lustigem Feste! Doch wir sind jetzt am Walde, drum nehmt diesen Handschlag und ziehet in Frieden!" — „Nicht doch, Herr Bürgermeister, ich dächte, Ihr begleitet uns noch ein Weilchen! Seht nur, da halten meine Knechte, die mich erwarten, und die sich freuen werden, mit euch in den fühlen, schattigen Wald hineinzureiten." Bestürzt ob dieser seltsamen Worte sahen die Berliner Bürger-aus den Troß der heranreitenden Knechte, die nicht zur friedlichen Begleitung, sondern zum Kampfe gerüstet schienen. Eilig wollten sie zurück, um schnell die schützenden Tore der Stadt zu gewinnen; aber die treulosen Ritter hatten ihnen schlau eine Falle gelegt. Kaltblütig zogen sie die Schwerter, verrannten den Fliehenden den Weg und hieben einige wehrlose Bürger nieder, die sich in den nahen Wald flüchten wollten. Rasch und geübt in solchen Räubereien, hatten die Knechte das Vieh aufgetrieben und die gebundenen Bürger in den Wald geschleppt, und langsam folgten ihnen die Ritter, während Dietrich lächelnd ans den Sack voll böhmischer Groschen klopfte und sich zusriedeu den Schnurrbart strich. Weit von den Wällen Berlins herüber tönte noch immer der lustige Klang der Zinken und Trompeten in die laue Herbstnacht hinaus und rief den Rittern einen gut gemeinten Abschied nach; als aber die Flüchtlinge am Tor anlangten und das Geschehene erzählten, da verstummte die Musik, da erloschen die Fackeln, und Stadtknechte eilten hinaus, die Leichname der Erschlagenen zu ihren trostlosen Witwen und Waisen zu bringen. L. Schneider (Bilder aus Berlins Nächten). 22. Das Kreuz am Kremmer Damm. In der Nähe der kleinen nüttelmärkischen Stadt Kremmen zieht sich die Landstraße nur als ein schmaler Pfad — als ein hoher Damm durch das elsenbewachsene, sumpfige Luch hin. In alter Zeit befand sich hier einer der vielumstrittenen Pässe, die nach Pommern führten. Noch weiß es das Volk recht wohl,

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 101

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
101 In einzelnen Teilen des Landes hatte der Feind unmenschlich gehaust. Zahlreiche Städte und Drfer waren zerstrt und viele Bewohner gettet; die Felder lagen unbebaut da, und manche Gegenden glichen einer Wste. Der König beurlaubte Soldaten, welche die brach liegenden cker bewirtschaften sollten. Unter die verarmten Bauersleute verteilte er 35 000 Militrpferde, welche nach dem Kriege berflssig geworden waren. Er ffnete die Kornmagazine und lie 40000 Scheffel Saatkorn austeilen, da es hieran besonders mangelte. Die niedergebrannten Städte und Drfer wurden wieder aufgebaut. Einigen Gegenden erlie Friedrich entweder ganz oder zum Teil die Steuern, und Schlesien schenkte er obendrein neun Millionen Mark ans seilten eigenen Ersparnissen. 2. Sorge fr das Heerwesen. Der König brachte den Bestand des Heeres nach und nach ans 200000 Manu, da Preußen offene Grenzen hatte und von Feinden rings umgeben war. Er sorgte fr eine tchtige Ausbildung der Truppen, besonders der Reiterei (Ziethen und Seydlitz) und Artillerie, und schuf die reitenbe Artillerie und die Jger-Bataillone. Fr die Ausbildung der Offiziere, die fast smtlich dem Adel angehrten, sorgten die Militrakademie, die heutige Kriegsakademie, und mehrere Kadetteuhuser. Invaliden sanden in dem Invaliden-Hause zu Berlin eine gute Aufnahme. Die eine Hlfte der Soldaten waren angeworbene Auslnder, die andere Landeskinder (Werbe- und Kantonsystem). In groen Feldmanvern prfte und bildete der König, dje Tchtigkeit seiner Soldaten. 2 rr fr die Landwirtschaft In die entvlkerten Gegenden lie er Ansiedler kommen; doch ging er bei der Besiedlung des Landes planmig vor. Den Wrttembergern und Hessen berlie er guten Ackerboden; die Hollnder und Friesen sollten sich der Verbesserung der Viehzucht und des Milchwesens annehmen, die Pflzer den Gartenbau heben und die Italiener der Seidenraupenzucht auf-helfen. Jeder Ansiedler erhielt ein Gebiet angewiesen, wo er seine seitherigen Erfahrungen und seine Kenntnisse am besten verwerten konnte. Mindestens 300 000 Kolonisten wurden herangezogen und etwa 900 neue Drfer angelegt^. / ^ An der Oder und Warthe lagen groe Smpfe und morastige Strecken. Die Bewohner dieser Gebiete lebten notdrftig' von Fischfang, Jagd und Viehzucht. Friedrich lie an den Flssen groe Dmme aufwerfen, verschaffte dem Wasfer einen rascheren Abflu und verhtete so die berschwemmungen; ein breiter und tiefer Kanal legte das Sumpf-

6. Geschichte der Neuzeit - S. 101

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Devolutions- und der Hollndische Krieg. Iv 61s. 101 arger Bedrckung des Landes. Schon stand es am rechten Ufer der Havel aufmarschiert, bereit, den Flu zu berschreiten. Aber mit un-erhrter Schnelligkeit eilte der Kurfürst aus seinen frnkischen Winter-quartieren nach Hause, vom Rhein an den Rhin. Der fast siebzigjhrige Derfflinger nahm durch persnlich geleiteten berfall Rathenow, den Mittelpunkt der schwedischen Stellung. Die auseinandergerissenen Teile des Schwedenheeres suchten sich nordwrts am Rhin wieder zu vereinigen. Aber der Prinz von Hessen, der von seinem nahen Neustadt her das Labyrinth von Smpfen am Rhin genau kannte, lie sie nicht zu Atem kommen. Wiederholt warf er sie aus ihren Schanzen, und als sie sich am Rhin fest-setzten, nahm er den in ihrer rechten Flanke liegenden Kurfrstenberg", aus dem seit 1875 das Denkmal dieses Tages steht. Nebel und Regen hemmten das Vorrcken der brandenburgischen Artillerie; dennoch erreichte sie zu rechter Zeit den Kurfrstenberg. Nun lie Friedrich Wilhelm das Geschtz berzwerg" in den Feind spielen, und als die Schweden seine Batterie strmen wollten, brachen der Prinz und Oberst Mrner mit ihren Schwa-dronen aus den Dechtower Fichten in ihre Flanken. Den Sieg der brandenburgischen Waffen empfand das Volk nach dem Fehlschlag im Elsa mit doppelter Freude: das Volkslied pries den Sieger als den Groen Kurfrsten". Die Gestalten des alten Derfflinger und des Prinzen von Homburg sind in Sage und Dichtung (Heinrich o. Kleist) gefeiert worden. 4. Nunmehr schlo der Kurfürst ein Bndnis mit den Dnen, um die Schweden zur See anzugreifen. Mit brandenburgischer Hilfe eroberten sie Rgen. Stettin war ebenso tapfer verteidigt wie belagert worden; bei seinem Einzug berreichten trauernde Frauen und Jungfrauen dem Kurfrsten die Schlssel der Stadt mit einem Zypressenkranz. All ihres deutschen Gebietes beraubt, machten die Schweden von Liv-land aus einen Einfall in Preußen. Da eilte der Kurfürst in grimmiger Klte trotz Brustschmerzen und qulender Gicht in sein Herzogtum; den Reitern eilte das Fuvolk in Schlitten nach der das Frische und das Kurische Haff: das zersprengte Schwedenheer erreichte Riga mit knapper Not. 5. Mittlerweile war Turenne in einer Schlacht am Rhein, bei Sasbach in Baden, gefallen, die Franzosen wichen ins Elsa zurck. Aber Spanien und die Staaten" erlahmten. In Sonderverhandlungen gelangte Frank-reich erst mit Holland, das einen gnstigen Handelsvertrag erhielt, dann mit Spanien zu einem Frieden, in dem es die Freigrafschaft Burgund und eine weitere Reihe niederlndischer Festungen erhielt. Der Kaiser war im Rcken von dem mit Frankreich verbndeten Polenknig Johann Sobieski bedroht und ohnehin dem Kurfrsten nicht freundlich gesinnt: einer seiner Rte sprach verchtlich von dem Vandalenknig an der Ostsee". So gab er den

7. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 8

1910 - Düsseldorf : Schwann
auf die linke Rheinseite über und kamen dadurch ganz unter römische Oberhoheit. Andere Stämme ober, die ihre Feindschaft gegen Rom bewahrten, zogen sich immer weiter in ihre unzugänglichen Wälder und Sümpfe zurück. Infolgedessen war läugs des ganzen Niederrheins auf dem rechten Ufer ein völlig unbewohnter und jbüfter Landstrich entstanden. Die leeren Gebiete benutzten die Rönttr als Weideplätze für ihre Pferde. Auch wurden dort von den röttischen Legionen Ziegeleien angelegt. Das bezeugen ausgegrabeue Ziegelsteine, deren Stempel außer der Legionsnummer die Bezeichnung „jenseit des Rheins" enthält. Von besonderer Wichtigkeit oar der Besitz des rechten Ufers für die Sicherheit der linken Seite Men die Angriffe der Germanen und für die freie Schiffahrt auf demrheine. Landwehren, Schanzen und Heerstraßen. Um auchbei vorübergehendem Aufenthalte auf dein rechten Ufer vor plötzlichu Überfällen sicher zu fein, bauten die Römer hier Landwehren, Lchanzeu uni) befestigte Heerstraßen. Die Landwehren bestanden am Niederrhein aus Erdwällen, die mit undurchdringlichem Gebüsq bedeckt und au der dem Feiude zugekehrten Seite mit einem breitet Graben versehen waren. An der Innenseite zog sich ein Weg für die Verteidiger hin, der von zwei kleineren Gräben begleitet war. Die in regelmäßigen Zwischenräumen von je tausend Schritt aigelegten Schanzen warnt entweder Lager zur Aufnahme der Trugen beim Marsche oder Warthügel mit Signalvorrichtungen. Die Kerstraßen bildeten fahrbare, mit Holz befestigte Dammwege, sogenannt,Knüppeldämme, die meist nn beiden Seiten durch Gräben und kleinee Dämme geschützt waren. Mehrere solcher römischen Straßen fürten auch durch das Gebiet der Stadt Düsseldorf. Eine fiel ziffaitnen mit der Cölner, Pempelforter, Derendorfer, Anna- und Ulnenstraße. Sie wurde am Wehrhalui von einer östlich führenden Straß gekreuzt. Durchschnitt einer alten Römerstraße, deren Reste an der Grafenberger Allee noch vor wenigen Jährender Anlage der Villenkolonie zu erkennen waren. Der Name Wehrhahn, früher „Wehrhagen", erinnert no« an jene Zeit. An der Ostgrenze des heutigen Stadtgebietes zo sich die hochwasserfreie, rechtsrheinische Uferstraße hin, die, von Aden und Unterbach kommend, bei Haus Morp die Düfsel übers«ritt und am „Kickwiet" vorbei nach Ratingen führte. Die linktheinische

8. Der Weltkrieg - S. 9

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
schaftlichen Mittelpunkte des von uns besetzten Hinterlandes bildeten das vorläufige Angriffsziel, die erstere das der Engländer, die letztere das der Franzosen. Das Gelände ist eine teilweise leicht, teilweise kräftig gewellte Ebene, fruchtbar und gut angebaut, mit vielen wohlhabenden Dörfern und einigen wenigen Waldstücken durchsetzt. Zwei Wasserläufe bilden starke Einschnitte: der Sommefluß und der Ancrebach. Die Somme durchläuft in hauptsächlich westlicher Richtung mit starken Windungen von der Stadt Peronne her eine versumpfte Niederung. Westlich der beiden Dörfer Cnrln und Frise durchbrach damals ihr Lauf mit den ihn einschließenden Sumpfwiesen in einer Breite von 4 km senkrecht das beiderseitige Grabensystem, an dessen Stelle hier nur Drahthindernisse vorhanden waren. Einen ähnlichen, allerdings nicht so bedeutungsvollen Abschnitt bildet der Ancrebach, der in einem nach Südosten geöffneten Bogen der hinter der feindlichen Front gelegenen Stadt Albert zueilt. Seine Niederuug durchschnitt vor Beginn des Kampfes bei Hamel und Thiepval die beiderseitigen Stellungen. So gliederte sich das Gebiet der Sommeschlacht in drei Abschnitte, den Nordabschnitt von Gommeconrt bis Hamel, den mittleren Abschnitt von Thiepval bis Curlu und den Südabschnitt von Frise bis Vermandovillers. Die feindliche Stellung war bis in den Frühling 1916 hinein ganz von Franzosen besetzt gewesen, seitdem hatten die Engländer den nördlichen Abschnitt übernommen. Dieser reichte noch bis über die Hälfte des mittleren Abschnitts herunter. Der Punkt, an dem sich beide Abschnitte berührten, lag ostsüdöstlich von Albert, südlich von dem Dorfe Montaban. . 3. Die artilleristische Vorbereitung. Der seit vielen Monaten mit größter Sorgsamkeit und unbeschränkten Mitteln vorbereitete Massenangriff wurde eingeleitet durch eilte starke Artilleriebeschießung, die sich vom 22. Juni ab zu immer größerer Heftigkeit steigerte und vom 25. an in ein kaum unterbrochenes Trommelfeuer überging. Ein wahrer Stahlorkan aus schier unzählbaren Geschützen aller Kaliber ging auf unsere Gräben Tag und Nacht nieder. Was unsere Kämpfer unter diesem fast pausenlos auf sie niederrasenden Geschoßhagel auszuhalten hatten, spottet jeder Beschreibung. Da wurden die Verhaue weggefegt, die Gräben eingeebnet, die deckenden Unterstände und Stützpunkte zertrümmert. Die Heranbringung von Schießbedarf und Nahrungsmitteln war kaum möglich; an Verstärkung oder Ablösung konnte nicht gedacht werden, da das rastlos wütende feindliche Artilleriefeuer nicht nur auf den Kampflinien lag, sondern auch das gesamte Hintergelände absuchte und ans eine Tiefe von mehreren Kilometern Tag und Nacht mit Eisen überschüttete. So lagen die Unseren in den Granatlöchern und Grabenresten, die Gasmaske vor dem Gesicht, fast ohne Nahrung, von Schutt und Erdreich bedeckt, jeden Augenblick dem Tod ins Auge schauend. Unsterblich wird der Ruhm der Männer bleiben, die nach solcher Tage Höllengraus noch unverzagt dem Feind die Stirn boten. In der Dankbarkeit des Volkes leben die ihrem Posten bis zum Tode Getreuen fort, denen der einstürzende Graben das Ehrengrab geworden ist. 4. Die ersten Hngriffe. Am 1. Juli, morgens 5 Uhr, schwoll auf der ganzen Front von Gommeconrt bis Vermandovillers, am meisten aber unmittelbar nördlich und südlich der Somme, das Trommelfeuer zu unerhörter Heftigkeit an. Verderbendrohend wälzten sich Gaswolken ihm nach. Es war

9. Geschichten aus der Geschichte - S. 16

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
» — 16 — Bürgern einer andern Stadt, aber als diesen für die Auslieferung ein Stück Land geboten wurde, gaben sie ihn in die Hände der Perser. Sie müssen es wohl selbst als unrecht erkannt haben, denn wenn sie seitdem den Göttern ein Opser brachten, nahmen sie dazu nie Getreide, das auf diesem Boden gewachsen war. Paktyes wurde nach Persien gebracht. Die Eroberung von Babylon. Ter König von Babylon hatte Krösos in seinem Kriege gegen Kyros Beistand geleistet und sollte zur Strase dafür sein Reich verlieren. Babylonien war sozusagen der Garten von Asien, das Land war von üppiger Fruchtbarkeit und das Volk sehr reich. Die Hauptstadt Babylon hatte nicht ihresgleichen auf der Erde. Die Ringmauer bildete ein gleichseitiges Viereck und hatte solchen Umfang, daß, wenn ein rüstiger Mann sie umschreiten wollte, er zwei Tage brauchte; dabei war sie auch sehr hoch und so breit, daß auf ihr ein Wagen bequem umwenden konnte. Der mächtige Strom Euphrat floß mitten durch die Stadt und die Straßen mündeten auf seine Ufer und waren mit großen ehernen Thoren versehn, die in Kriegszeiten, wenn der Feind die Stadt vom Flusse aus bedrohte, geschlossen wurden. Babylon schien für jeden Feind uneinnehmbar zu sein. Als Kyros mit seinem Heere heranzog, erwarteten ihn die Babylonier vor den Mauern ihrer Hauptstadt, wurden aber geschlagen und in die Stadt zurückgedrängt. Mit diesem Siege war indessen wenig gewonnen, denn die Babylonier hatten sich für solchen Fall schon vorher mit allem, was sie brauchten, auf Jahre und Jahre versorgt, die Mauern trotzten jedem Angriff, und da die Perser nicht über Schiffe verfügten, war auch ein Überfall vom Flusse aus nicht zu fürchten. Die Stadt wurde nun von Kyros rings umher eingeschlossen, allein mit der Zeit gingen den Persern die Lebensmittel aus. In dieser Not ersann der König einen klugen Plan. Der größte und beste Teil des Heeres blieb bei der Stadt zurück, mit dem geringeren brach er auf und hinterließ die Weisung, wenn sie das Wasser des Euphrat gesunken sähen, sollten sie hindurchwaten und durch die Wasserthore in die Stadt dringen. Es war nämlich oberhalb Babylons eine gute Strecke vom Flnße ein großes niedriggelegenes Wasserbecken, in dieses ließ Kyros, nachdem zwischen

10. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 110

1911 - Breslau : Hirt
110 B. Zur Länderkunde, verschwunden. Ter Schnee geht bald in große federleichte Flocken über, die wie feine, weiße Striche horizontal am Boden hinjagen. In unserer Gesellschaft ist es still; keiner spricht; die Männer marschieren vornübergebeugt mit gekreuzten Armen und über die Ohren gezogenen Pelzmützen. Die ganze Gesellschaft sieht jetzt wie Schnee- männer aus, und der Schnee macht den Tieren die Lasten noch schwerer, als sie eigent- lich sein sollten. Schließlich schimmerte wieder unser alter Fluß aus der Dämmerung hervor, und wir schlugen an seinem User Lager. Tsering entdeckte reichliche Japkakmengen in der Nachbarschaft, die teils grün waren, so daß wir die Tiere dorthin führen konnten, teils verdorrt uns als Brennholz sehr willkommen waren. Abends hatten wir drei Grad Kälte. Das Mondlicht verteilte sich in Strahlenbündeln in einer Atmosphäre von umherfliegenden feinen Schneekristallen. Grabesstille! Man hört das eigene Ohrenklingen, man hört den Herzschlag der kleinen Hunde und das Ticken der Chro- nometer, man hört die niedersinkende Nachtkälte sich in der Erde festbeißen. Am 5. September marschierten wir über ein Gelände, das gut und eben war, besonders in der Nähe des kleinen Sees, dessen blauer Spiegel sich jetzt im Südosten zeigte. Wie alle anderen Salzseen Tibets scheint er sich in einem Stadium der Aus- trocknnng zu befinden; denn wir legten eine längere Strecke auf seinem trocknen Schlammboden zurück und sahen dabei höher oben deutlich ausgeprägte frühere Uferterrassen. Muhamed Jfa meldete, eiu erschöpfter Maulesel werde wahrschein- lich uicht mehr imstande sein, den heutigen kleinen Paß zu überschreiten, der innerhalb einer kleineren Kette unseren Weg versperrte. Das Tier kam aber doch noch über den Paß hinüber und langte auch abends im Lager an, sah aber mager und ausge- mergelt aus. Zwei Pautholops-Antilopen, die man leicht an ihren hohen, leier- förmigen Gehörnen erkennt, entflohen nach Süden hin, und wir stießen auch auf eine Wolfsfährte. An einigen Stellen war die Weide so gut, daß wir ein paar Mi- nuten anhielten und die Tiere fressen ließen. Manchmal war man in Versuchung, schon das Lager aufzuschlagen, aber wir zogen dennoch weiter. Schließlich lagerten wir in einer Talerweiterung mit eiuem stillstehenden Wasserarm, Japkak und spür- Itchein Graswuchs. Diese drei Diuge, die uns notwendig waren, Weide, Brenn- stoff und Wasser, hatten wir so bald und so uahe am Kara-korum kaum zu siudeu ge- hosft. In diesem Lager Nr. 6 beschlossen wir, den Tieren nach all den Anstrengungen der letzten Zeit einen Ruhetag zu gewähren. Am 7. September wurden bei Tagesanbruch sechs erbärmliche Gäule von den gemieteten ausgesondert, und da ihre Lasten bereits verzehrt waren, dursten sie nebst zwei Führern umkehreu. Der kranke Maulesel lag tot in der Lagerstadt. Der Himmel war völlig wolkenlos, und der Tag wurde glutheiß. Doch auch in anderer Hinsicht traten wir in neue Verhältnisse ein; denn obgleich wir 30 Kilometer zurück- legten, sahen wir keinen Tropfen Wasser, bevor wir an den Punkt gelangten, wo wir das Lager aufschlugen. Es hatte den Anschein, als könnten die Monsunwolken uicht mehr über den Kara-korum kommen, und dauu konnte unsere Lage vielleicht durch Wassermangel recht kritisch werden! Die Marschrichtung des Tages ergab sich von selbst, da sich offenes Gelände zwischen niedrigen, runden, rötlichen Hügeln nach Norden hinzog. Der Boden wäre ebenfalls vorzüglich gewesen, hätten ihn nicht die Feldmäuse unterwühlt ge- habt, so daß die Pferde unaufhörlich in die Löcher hineintraten und dabei fast auf die Nase fieleu. Die Mäuse selbst ließen sich zwar nicht sehen, aber für ihren tiefen Winterschlaf war es noch zu früh im Jahr. Das breite Tal mündet in einen kolossalen
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